conteur mimeur :
In diesem comic-artigen Erzählstil, der zur Karikatur neigt, werden alle Figuren, Räume, Atmosphären, Gegenstände, Geräusche immer wieder erschaffen. So wird die zu erzählende Geschichte durch Bewegung und Stimme (Gesang, Geräusch und / oder Sprache) illustriert.
Stückbeschrieb:
Ein Stück über Menschen, die nach dem Patchworkprinzip ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die Wohnungsmieten steigen stetig, die Lebensmittel sind so teuer, dass man nicht wagt, davon satt zu werden. Damit sich die monatliche Krankenkassen-prämie auszahlt, müsste man permanent krank sein. Nur die Löhne bleiben immer gleich. Um ebendiese aufzubessern, bleibt allein erziehenden Müttern oder Menschen ohne abgeschlossene Berufslehre nichts anderes übrig, als sich einen zweiten Job zu suchen – oder besser gleich mehrere. Es geht ums nackte Überleben.
Dabei verdingen sich Studenten in unterbezahlten Praktika auf ihren Traumjob hoffend, und Künstler arbeiten im Supermarkt an ihrem kreativen Durchbruch. „Patch-Worker“, von einem Arbeitsplatz zum anderen hetzend, sind permanent in Angst, ein verpasster Bus bringe ihren penibel geplanten Arbeitstag völlig durcheinander.
Thema des Stückes ist die Lebens- oder vielmehr Arbeitsgestaltung derjenigen Menschen, die aus finanziellen Gründen gezwungen sind, mehreren Tätigkeiten nachzugehen und den daraus entstehenden Konflikten.
Inspiriert durch Carlo Goldonis „Der Diener zweier Herren“ übertragen sie die angesprochene Problematik auf die heutige Zeit und kreieren so dieses Stück, in dem sich Situationskomik und existentielle Tragik die Balance halten. In der Inszenierung vereinen sie eine plastisch-körperliche Darstellungsweise mit psychologisch-realistischem Spielstil und lassen alles zusammen zu einem umfassenden Ganzen werden.
